Die Wohnung riecht nach Sülzfleisch und Zigarren.
Ein leises Rauschen vom Berufsverkehr.
Die Kinder, die schwarzweiß aus Rahmen starren,
vergessen dich bei jedem Anblick mehr.
Jetzt kannst du endlich mal die Zeitung lesen,
die flog sonst ungeöffnet aus dem Müll.
Nie bist du besser informiert gewesen
als jetzt, wo man von dir nichts wissen will.
Die Tage vergeh'n doch wie im Flug.
Es gibt so unbeschreiblich viel zu tun.
Die Tage sind niemals lang genug,
und du kommst wieder nicht dazu, dich auszuruh'n.
Du sammelst die Geburts- und Taufanzeigen,
bei jeder denkst du: Mußte das denn sein?
Du neigst dazu, am Telefon zu schweigen,
schläfst lange vor den Sendeschlüssen ein.
Die Kinder schreiben oft schon in Gedanken
den knappen, tief betrübten Trauertext,
wann immer sie versagen und erkranken,
vermuten sie, du habest sie verhext.
Die Tage vergeh'n doch wie im Flug.
Es gibt so unbeschreiblich viel zu tun.
Die Tage sind niemals lang genug,
und du kommst wieder nicht dazu, dich auszuruh'n.
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